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Perfect Dark

geschrieben von Sascha Gläsel

Hersteller: Rare / Nintendo
Genre: Ego-Shooter
System: Nintendo 64, PAL-Version
Besonderheiten: unterstützt Rumble-, Expansion- und Controller Pak, Dolby Surround, dt. Texte
USK (ESRB): * siehe Ende des Testberichtes
Spieler: 1 - 4
Testmuster von: selbst erstanden

Nach dem phänomenalen Erfolg des in Deutschland indizierten Ego-Shooters zu Pierce Brosnans erstem James Bond Kinostreifen, ließ die Ankündigung eines inoffiziellen Nachfolger das Herz eines jeden Nintendo 64 Fans höher schlagen. Da sich Rare aber nicht die Rechte an einem der auf "Goldeneye" folgenden Bond Filme sichern konnte, geht nun Joanna Dark in "Perfect Dark" auf abwechslungsreiche Spionagemissionen.

Dank ihres exorbitant hohen Abschlussergebnisses bei der Agentenprüfung hat sich Joanna den Codenamen "Perfect Dark" redlich verdient. Kein Wunder also, dass sie Daniel Carrington, der Chef des gleichnamigen Institutes, dazu auserkoren hat herausfinden, warum der dataDyne Konzern plötzlich einer der technologisch führenden Unternehmen geworden ist. Woher haben sie ihr großes Wissen, warum erstrecken sich ihre Beziehungen bis in oberste Regierungskreise und weshalb bittet ein Dr. Caroll aus dem dataDyne Gebäude gerettet zu werden? Schon seit ihr mitten drin in der ersten Mission von "Perfect Dark", der Infiltration des dataDyne Hauptquartieres mit anschließender Rettung von Dr. Caroll.

Schaut euch vorher aber erst einmal im Institut selbst um. Auf dem Schießstand trainiert ihr den Umgang mit den diversen Waffen (allerdings nur mit den Wummen, die euch in euren diversen Missionen in die Hände gefallen sind), erfahrt im Labor, wie ihr so nützliche Dinge, wie einen Codeknacker, ein Nachtsichgerät oder eine Infrarotbrille richtig einsetzt oder wie ihr euch nur mit einem Lächeln bewaffnet gegen pistolenbewehrte Gegner behauptet. Kenner des indizierten Vorgängers werden sich sofort zurecht finden, da sich die Steuerung kaum geändert hat. Grundsätzlich habt ihr die Wahl euch mit dem analogen Stick fort zu bewegen und mit den gelben c-Buttons zu strafen bzw. nach oben und unten zu schauen. Oder ihr wählte eine an die "Turok" Games von Acclaim angelehnte Joypadbelegung (zielen mit analogem Stick, Fortbewegung mit den c-Buttons). Darüber hinaus sind noch beliebige Varianten möglich, selbst eine Steuerung mit zwei Joypads gleichzeitig ist vorgesehen.

Welchen Schwierigkeitsgrad hätten's denn gern?
Bevor ihr die erste Mission angeht, will die Wahl des Schwierigkeitsgrades gut überlegt sein. Denn der Schwierigkeitsgrad ("Agent", "Special Agent" und "Perfect Agent", einen vierten spielt ihr frei, wenn ihr alle Missionen in "Perfect Agent" gelöst habt) hat nicht nur Einfluß darauf, wie viel Joanna oder die Computergegner einstecken können, wie aggressiv sich dataDynes Angestellte verhalten oder wie zielsicher sie feuern. Auch die Anzahl der zu erfüllenden Aufgaben steigt mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad. In der ersten Mission zum Bleistift besteht eure Aufgabe in "Agent" nur darin, dass Labor des dataDyne Gebäudes zu betreten. In "Special Agent" müßt ihr, bevor ihr euch Zutritt zum Labor verschafft zuerst noch die Überwachungskameras lahm legen, den Zugangscode von Cassandra De Vries, einer der führenden Köpfe von dataDyne, in euren Besitz bringen und das externe Sicherheitssystem ausschalten, damit keine SOS Rufe nach aussen dringen. Als "Perfect Agent" warten noch zusätzlich die Projektdaten von Dr. Caroll darauf von euch eingesackt zu werden.

Aber jetzt ran an den Speck. Doch halt, erst bekommt ihr noch eine der vielen Zwischensequenzen zu sehen, mit deren Hilfe die Story weitergesponnen wird. In Spielegrafik und mit englischer Sprachausgabe wird eingespielt, was die Schurken von dataDyne demnächst planen oder wie Joanna den Schauplatz der nächsten Mission betritt. Die Qualität ist hervorragend - die Sprecher sind motiviert bei der Sache und passen gut zu den einzelnen Charakteren. In der PAL Version schaltet ihr deutsche Untertitel hinzu, wenn ihr des Englischen nicht mächtig seit. Zudem schlagt ihr jederzeit in einer detailliertere Missionsbeschreibung nach, die, wie der ganze Text im Spiel, in deutsch gehalten ist.

Kein dumpfes Geballere
Spielerisch wird mehr als dumpfes Schieß-auf-alles-was-sich-bewegt geboten. Ihr zapft Computeranlagen an, schaltet allerhand Überwachungsvorrichtungen aus, infiltriert in diversen Verkleidungen unblutig feindliches Terrain oder betätigt euch als Leibwächter. Dabei sind natürlich auch flinke Reaktionen gefordert, wenn euch mal wieder diverse dataDyne Schergen ans virtuelle Leder wollen oder um zu verhindern, dass aufmerksame Wachposten Alarm schlagen. Doch Vorsicht, nicht alles, was auf zwei Beinen durch die Gegend läuft, darf auch ins Visier genommen werden. Zivile Opfer werden höchst ungern gesehen und können zum sofortigen Abbruch der Mission führen. Um sich den Bösewichtern zu erwehren steht Joanna ein beachtliches Waffenarsenal zur Verfügung. Ihre Grundausrüstung besteht zu Beginn nur aus einer Pistole, der sich im Laufe ihrer Ermittlungen noch eine Menge Schießprügel hinzu gesellen.

Ausgeschaltete dataDyne Agenten hinterlassen nämlich weitere Wummen, die ihr selbstredend umgehend gegen den Konzern ins Gefecht führt. Die Palette reicht von der aus dem Vorgänger bekannten Magnum über diverse Gewehre (natürlich wieder mit dem beliebten Snipergewehr) bis hin zu verschiedenen Minenarten und Raketenwerfern. Der Clou: Jede Waffe hat eine Sekundärfunktion parat. Pistolen lassen sich prima als Minikeule einsetzen, Gewehre verwandeln sich in Annäherungsminen, dienen als Gefahrenmelder, verschießen Granaten oder mutieren gar zu einer Selbstschussanlage, die ihr beliebig an einer Wand plaziert und dann selbsttätig auf sich nähernde Feinde schießt. Selbst eure Fäuste prügeln nicht nur sinnlos drauf los. Schließlich beherrscht Joanna neben einer harten Rechten auch die Kunst dem Gegner die Waffe aus der Hand zu schlagen.

Nach und nach kommt ihr den finsteren Plänen von dataDyne und ihren Hintermännern auf die Spur. Offenbar geht alles von seltsamen blonden Hünen aus, die scheinbar frisch aus Skandinavien importiert worden sind. Bei deren finsteren Plänen gerät selbst der Präsidenten der Vereinigten Staaten ins Visier der Verschwörer. Dazu kommt noch eine Prise "Akte X", wenn ans Licht kommt, dass Außerirdische ihre Finger mit im Spiel haben. Habt ihr die Solomissionen erst einmal gelöst und das Geheimnis der Blondies gelüftet, ist der Spass aber noch lange nicht vorbei. Schließlich gibt es ja noch den Multiplayer Part. Gerade dieser hatte für den riesigen Erfolg des indizierten Vorgängers gesorgt. Um es schon einmal vorweg zu nehmen: "Perfect Dark" übertrifft den Vorgänger um Längen.

Neue Simulanten braucht das Land
Die hervorstechendste Neuerung sind die computergesteuerten Simulanten. Neben den menschlichen Mistspielern können euch bis zu acht Simulanten in die Multiplayerduelle begleiten. Wie ihr sie einbindet, bleibt ganz euch überlassen. Ihr dürft mit euren Freunden als Team gegen die Simulanten antreten oder gemischte Gruppen bilden. Die Stärke der Simulanten passt ihr ganz euren Bedürfnissen an. Neben der Einstellung des Schwierigkeitsgrades gibt es spezielle Simulanten, die bestimmte Verhaltensmuster aufweisen. Zum Beispiel hat der RacheSim immer den auf dem Kieker, der ihn gerade ausgeschaltet hat, der PazifistSim tut zwar keiner Fliege was zu leide sammelt aber fleißig alle vorhandenen Waffen ein oder ihr müßt euch mit dem dank seines serienmäßigen Schildes schwer zu knackende TurtleSim auseinander setzen.

Für das Freischalten der verfügbaren Spielmodi, Waffen oder Multiplayerarenen (16 habe ich bisher gezählt, darunter drei, die Besitzer des Vorgängers nicht unbekannt sein sollten) ist der "Challenge" Modus zuständig. Das sind Duelle für ein bis vier Spieler, bei denen der Modus, die verfügbaren Waffen und der Schauplatz fest vorgegeben sind. Die Stärke und die Anzahl der Simulanten passt sich automatisch der Anzahl der Mitspieler an. Spielt ihr alleine, dann sind weniger oder leichter zu besiegende Simulanten vorhanden. Versammeln sich drei oder gar vier Spieler mit Joypad bewaffnet vor dem Bildschirm, dann steigt die Anzahl und die Stärke der Simulanten. Von den 30 Level stehen am Anfang nur vier zur freien Verfügung. Den Rest gibt es nach und nach, wenn ihr in den vorhergehenden Challenges erfolgreich wart.

Massig Modi und Optionen
Neben dem üblichen Deathmatch, bei dem das Team oder der Einzelkämpfer mit den meisten Abschüssen als Sieger durchs Ziel geht, gibt es in "Perfect Dark" auch eine Capture-the-Flag Variante. Diese nennt sich zwar "Der Koffer 2" ist aber im Prinzip dasselbe, nur das anstelle einer Flagge der eigene Koffer beschützt und der des anderen Teams geraubt werden muss. Daneben gibt es noch "Pop a Cap", "Der Koffer 1", "Herr des Hügels" und "Hacker-Zentrale". In "Pop a Cap" wird immer einer der Teilnehmer als Ziel auserkoren, auf das die anderen fortan Jagd machen. Wird er abgeschossen, wird ein andere Spieler oder Simulant zur Zielscheibe. Überlebt er aber einen vorher festgelegten Zeitraum, bekommt das Opfer einen Zähler gut geschrieben. Um einen Punkt in "Der Koffer 1" zu ergattern müßt ihr einen Koffer aufspüren und diesen eine bestimmte Zeitspanne mit euch herumtragen.

In "Herr des Hügels" geht ihr auf die Suche nach einem vorgegebenen Areal innerhalb des Levels um in diesem gegen den Widerstand anderen Teams zu überleben. Haltet ihr euch in diesem Bereich auf, dann wird er in den Farben des Teams eingefärbt bis ihr verjagt werdet. Ein Computer spielt die Hauptrolle in "Hacker-Zentrale". Findet einen DataUplink und bringt diesen zu einem Computer. Gelingt es euch, das Programm von dem DataUplink auf den Computer zu übertragen, ohne vorher von gegnerischen Teams fertig gemacht zu werden, winken Punkte.

Nur der Fleißige wird befördert
Nachdem die vorgegebene Spielzeit abgelaufen ist oder die Punktzahl für einen Sieg erreicht wurde, wird abgerechnet. Schwarz auf weiß erfahrt ihr, wie viele Punkte jeder einzelne Spieler ergattern konnte und wer wen, wie viele Male ins Jenseits befördert hat. Daneben werden noch vier farbige Sterne verliehen. Je einen für denjenigen mit den meisten Abschüssen, einen für die meisten Kopfschüsse, einen dritten für die beste Treffergenauigkeit und den vierten und letzten für den, der am seltensten den Löffel hat abgeben müssen. Dies alles und noch mehr wird in einem Spielerprofil aufsummiert und festgehalten, welches ihr auf dem Modul speichern dürft. Die Zahlen bilden die Grundlage für eine Bewertung des Spielers auf einer Skala von 1 bis 20. Ihr beginnt als blutiger Anfänger natürlich auf der untersten Stufe 20 "Amateur". Durch viele Multiplayerduelle steigert ihr euch langsam aber stetig. Eine Beförderung gibt es immer, wenn eine bestimmte Zahl in eurer Statistik geknackt wurde. Zum Beispiel, wenn ihr mehr als eine bestimmte Anzahl an Abschüssen, Sternen oder Siegen erreicht habt. Nach gut 50 Stunden Spielzeit habe ich es persönlich bis Stufe 10 gebracht und darf mich jetzt "Profi" nennen. Dazu waren nur 180 Sterne in einer der vier oben genannten Kategorien nötig ;-)

Die "Challenge" mal ausgenommen, dürft ihr so ziemlich alle Parameter der Multiplayerduelle euren Wünschen anpassen. Die Anzahl und Art der Simulanten, die Länge einer Partie, die verfügbaren Waffen (maximal sechs sind zugelassen), die Zeitspanne, die nötig ist um einen Punkt zum Beispiel in "Der Koffer 1" oder "Herr des Hügels" zu ergattern, die Zusammenstellung von Teams, Teamfarbe oder Name um nur einige zu nennen. Oder schaltet doch mal einige der unzähligen witzigen Cheats ein, die es nach Beendigung einer Solomission gibt. Welche Spielfiguren zur Verfügung stehen hängt davon ab, wie weit ihr im Solospielerpart vorangekommen seit. Neben Joanna könnt ihr nämlich auch in die virtuelle Haut der Bösewichter schlüpfen. Jeder verfügt dabei über andere Eigenschaften. Vor allem in Punkto Schnelligkeit sind die Unterschiede zum Teil immens. Netter Gag am Rande: Ihr kombiniert Körper und Kopf nach Lust und Laune. Warum nicht mal den Kopf von Daniel Carrington auf die in Abendgaderobe daher kommende Joanna schrauben?

Seit ihr zu zweit kommt der Solospielerpart zu neuen Ehren. Ihr dürft die einzelnen Missionen auch mit einem Kumpel bestreiten. Zwei Varianten stehen zur Wahl: Ihr geht gemeinsam gegen dataDyne bei erhöhter Gegnerdichte vor oder ihr widmet euch dem Counter-Operative Modus. Hier übernimmt einer als "Guter" die Rolle von Joanna Dark. Der andere Spieler ist der "Böse" und steuert einen der vielen Schurken von dataDyne innerhalb eines Levels. Solltet ihr euch von Joanna zu weit entfernt oder in eine Sackgasse manövriert haben, nehmt ihr eine Suizidpille um die Kontrolle über einen anderen Soldaten zu übernehmen. Natürlich stecken diese weniger ein als Joanna, dafür hat der "Böse" aber eine große Truppe zur Verfügung. Beide Modi leiden aber an den Slowdowns, die gerade hier verstärkt auftreten. Wo wir schon gerade bei der Grafik sind ...

Grafik gut, alles gut
Die Optik gehört mit zum Feinsten, was es bisher auf dem Nintendo 64 zu sehen gab. Die Gestaltung der abwechslungsreichen Solo- und Multiplayerlocations ist für N64 Verhältnisse eine Augenweide. Kaum Nebel, realistische Lichteffekte, keine störenden PAL-Balken und dazu noch von verwischten Texturen keine Spur. Das ändert sich nur, wenn euch jemand eins überbrät. Je nachdem, wie oft ihr mit Fäusten traktiert wurdet, verschwimmt der Bildschirm - ihr seit böse angeschlagen und nähert euch einer tödlichen Ohnmacht. Ein verblüffender Effekt. Erst nach einer Weile klingt bei Joanna das Schwindelgefühl wieder ab. Allerdings müßt ihr bei der ganzen Grafikpracht auch mit einigen Slowdowns leben. Wie oft und wie störend hängt davon ab, wie viele Simulanten sich zum Beispiel in den Multiplayerarenen tummeln oder ob ihr effektgeladene Waffen, wie den Raketenwerfer, einsetzt. Als Solospieler laufen euch solche Slowdowns nur selten über den Bildschirmweg.

Die Animationen der Charaktere ist Rare fantastisch gelungen, so flüssig und lebensecht bewegen sie sich über den Bildschirm. Dazu kommt, dass es verschiedene Trefferzonen gibt, die dafür sorgen, dass Gegner in unterschiedlicher Form zu Boden sinken. In den Hals getroffen, greift sich der Soldat zum Beispiel an denselben und sackt japsend zusammen. Trefft ihr einen Soldaten ins Bein, dann fängt er an zu humpeln. Selbst die Waffen könnt ihr ihnen aus der Hand schießen. Blut fließt dabei natürlich auch. Nicht so übertrieben, dass bei Raketenbeschuss Leichenteile durch die Luft fliegen, aber doch durchaus realistisch. Auf die Wand hinter einem getroffenen Gegner spritzen Blutflecken und auf dem Boden breitet sich um den Leichnam herum langsam eine Blutlache aus. Explosionen hinterlassen Rußflecke, Kugeln, die ihr Ziel verfehlt haben, sorgen für Einschusslöcher. Selbst an spezielle Animationen beim Nachladen der Waffen wurde gedacht. Das alles ruft bei mir zweispältige Gefühle hervor. Einerseits sieht das toll aus. Andererseits aber sorgen vor allem die realistischen Todesanimationen zusammen mit der Sprachausgabe (übersetzt gibt es dann solche Sätze wie "Sie hat mich erwischt" oder "Ich will noch nicht sterben" zu hören) ab und an für ein flaues Gefühl in der Magengegend.

Während einer Mission abzuspeichern ist nicht möglich, sondern nur nach Beendigung eines Auftrages. Die Fortschritte werden automatisch im Modul festgehalten. Vier ist die magische Zahl, was die Speicherfunktion angeht. Vier verschiedenen Spieler dürfen als Agenten des Carrington Institutes Joanna durch die gefährlichen Abenteuer führen. Vier Multiplayerprofile finden auf dem Modul Platz. Vier selbst zusammengestellte Multiplayergefechte dürfen für spätere Matches verewigt werden. Daneben ist aber auch die Speicherung auf einem Controller Pak möglich, so dass ihr euer Multiplayerprofil auch mit zu Freunden nehmen könnt um dort der nächsten Beförderung ein Stückchen näher zu kommen.

Bitte nur mit Expansion Pak
Obwohl es nicht explizit auf der Verpackung steht, solltet ihr meiner unmaßgeblichen Meinung nach "Perfect Dark" nur dann kaufen, wenn ihr ein Expansion Pak euer Eigen nennt. Ohne die Speichererweiterung bekommt ihr nur etwa 35 Prozent des Spieles zu sehen. So bliebe euch ohne zum Beispiel der komplette Solospielerteil verwehrt. Konsequenter wäre es hier gewesen, direkt einen "Expansion Pak nötig" Sticker auf die Verpackung zu kleben. Als Zugabe gibt es aber auch eine High Res Auflösung, die aber auch stärker ruckelt. Dies fällt vor allem bei schnellen Schwenks auf - in Solomissionen weniger als in Multiplayermatches mit vielen Simulanten.

Eine Zumutung ist die Anleitung. Von Nintendo und Rare bin ich in den letzten Jahren eigentlich immer durch informative und optisch ansprechende Begleitheftchen verwöhnt worden. Nicht so bei "Perfect Dark". Die Anleitung ist zwar sehr dick, aber nur, weil sie in sechs Sprachen abgefasst ist. Nur eine grundsätzliche Aufführung der Spielmodi und einiger Optionen sowie wenige Hintergrundinfos zu den Personen oder Waffen. Schwerer wiegt, dass viele Dinge zum Beispiel die Einstellmöglichkeiten im Multiplayerpart gar nicht erläutert werden.

* USK:
"Perfect Dark" ist ein Spiel mit groben Gewaltszenen. Darum schwebt das Damoklesschwert der Indizierung über dem Titel, was Nintendo dazu veranlasst hat, das Spiel in Deutschland nicht offiziell zu vertreiben. In allen anderen Ländern Europas ist es aber in einer mehrsprachigen Version erhältlich. Was die Altersempfehlung angeht, besteht Uneinigkeit. In Großbritannien lautet die Altersempfehlung ab 18, in Frankreich jedoch ab 16.

fazit

"Perfect Dark" ist schlicht und einfach der beste Ego Shooter, den es für Konsolen zur Zeit gibt. Sowohl Solospieler als auch Freunde gepflegter Multiplayerduelle werden sich über monatelangen Spielspass freuen. Knackige Gegner in den abwechslungsreichen Solomissionen und ausgeklügelte Simulanten in den Mehrspielermodi sorgen zusammen mit den vielen Extras, die es zu erspielen gilt, dafür. Letztere machen auch einzelnen Spielern dank der Simulanten eine Menge Freude, den auch vereinzelte Slowdowns nicht trüben können (sag).


grafik: 9.5 | sound: 9.0 | gameplay: 10.0 | gesamt: 9.5
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