Das Projekt konsolen.net wurde im Sommer 2007 eingestellt. Bei diesem Internetauftritt handelt es sich nur noch um ein Archiv der Inhalte von 1996 bis 2007.
geschrieben von Arne Weber
Hersteller: Sony (Team Soho)
Genre: Action
System: PlayStation2, PAL-Version
Besonderheiten: reale Nachbildung Londons
USK (ESRB): ab 16
Spieler: 1
Testmuster von: Sony
Regen, Linksverkehr und dennoch Multikulturalität wohin das Auge blickt.. Wo befinden wir uns? Richtig in London. Und in der britischen Metropole nimmt auch das Sequel von dem kommerziell erfolgreichen, jedoch technisch nicht ausgereiften The Getaway, The Getaway: Black Monday seinen Lauf. Ob Sony aus seinen Fehlern gelernt hat?
In dem Game erlebt ihr zwei Geschichten im Wechsel und schlüpft dabei in drei verschiedene Rollen: entweder ihr treibt mit Sergeant Ben „Mitch“ Michell, der Mitglied der Spezialeinheit zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens bei der Metropolitan Police ist, euer virtuelles Unwesen oder ihr fiebert mit dem bodenständigen Amateur-Boxer Sam oder seiner 19 jährigen Freundin, der Kleinkriminellen Sam mit.
Neben dem eigentlichen Spiel sind einige weitere nette Modi in das Spiel integriert. Im Rennen müsst ihr möglichst vor den computergesteuerten Kontrahenten in illegalen Straßenrennen die Ziellinie überqueren. Im Modus Schwarzes Taxi müsst ihr in einem bestimmten Zeitlimit einen festgelegten Betrag verdienen. Also schön beeilen! Des Weiteren steht euch ein Verfolgungsmodus zur Verfügung, in dem ihr in der Rolle von Sergeant Mitchell per Polizeiwagen Gang-Mitglieder und Autodiebe verfolgt, von der Straße drängt und festnimmt bevor sie zu Fuß entfliehen.
Die Missionen im „eigentlichen Spiel“ sind recht abwechslungsreich gestaltet und die auflockernden Zwischensequenzen motivieren einen den Controller in der Hand zu behalten.
Laufmission im 3rd Person-Stil wechseln sich mit Fahrmissionen durch die Londoner Innenstadt ab. Die Idee der nicht vorhandenen Energieanzeige wurde aus dem Vorgänger übernommen. Lediglich an der Beweglichkeit eures alter Egos könnt ihr erkennen, wie es um seinen Gesundheitszustand bestellt ist. Weiterhin ist es eine begrenzte Anzahl an Malen möglich, die Energie eures Charakters durch das Lehnen an eine Wand wieder vollständig aufzuladen. Ebenfalls wurde die Idee, dass der Blinker eures Fahrzeugs euch den kürzesten Weg zum gewünschten Ziel anzeigt, aufrechterhalten.
Besonders hervorzuheben gilt die sehr gute Präsentation. Die düstere und packende Atmosphäre Londons erinnert an einen gut gemachten Hollywood-Streifen. Die perfekte Sprachausgabe mit der passenden Lippensynchronisation tun ihr Übriges das Spiel sehr authentisch wirken zu lassen. Auch die deutschen Synchronsprecher wirken sehr überzeugend.
Die Grafik lässt sich als angemessen bezeichnen. Während die Animation der Charaktere zu überzeugen weiß, wirkt die Umgebung manchmal etwas karg und häufig nicht sehr detailliert. Auch eine größere Interaktion mit der Umgebung wäre wünschenswert gewesen und würde dem Spiel noch mehr an Authenzität verleihen, z.B. hinterlässt Mitch nachdem er eine Wasserpfütze durchschlendert keine Spuren.
Gut gelungen dagegen ist der gut auf den heimischen Bildschirm konvertierte Geschwindigkeitsrausch, mit dem ihr manchmal durch die Innenstadt Londons „cruist“.
Anzuprangern ist leider erneut die recht schlecht gemachte Kameraführung, die euch zusammen mit der nicht ganz ausgereift wirkenden Steuerung gelegentlich fast zur Verzweiflung bringt. Leider scheinen die Londoner Sony Studios nicht aus den Fehlern des Vorgängers gelernt zu haben, was verwundert, wenn man die häufigen Verschiebungen des Spiels berücksichtigt.
Mag jemand das Londoner Schmuddelwetter? Nein. Ist London trotzdem stets hoffnungslos mit Touristen überfüllt? Ja. Ähnlich verhält es sich mit The Getaway: Black Monday.
Die überragende Präsentation macht die nicht ganz perfekte Kameraführung und teilweise unpräzise Steuerung wieder wett. Es macht einfach Spaß Geschichten der Hauptcharaktere vom Sofa aus zu verfolgen. Also kann das Spiel trotz kleiner Schönheitsfehler durchaus als gelungen bezeichnet werden und es darf ohne große Sorge zugegriffen werden.
positiv:
negativ: