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Red Dog

geschrieben von Rene Keber

Hersteller: Argonaut
Genre: Action
System: Dreamcast, PAL-Version
Besonderheiten: VMS, Vibration
USK (ESRB): ab 12 Jahre
Spieler: 1-4
Testmuster von: Sega of Europe

Mit "Red Dog" vom britischen Sega-Entwickler-Studio Argonaut erhält das auf Dreamcast leicht vernachlässigte Genre der Shoot'em Ups endlich Nachschub. Hier schickt Ihr einen futuristischen Panzer in die Schlacht gegen die zahlenmäßig übermächtigen Alien-Streitkräfte.

Das Spielprinzip von "Red Dog" muss nicht lang erklärt werden: Eigentlich alles, was sich bewegt, sollte schnellstmöglich abgeballert werden. So werfen sich dem Spieler Horden von Roboter-Truppen, Kampf-Buggies oder mechanischen Insekten in den Weg, um ihn von der Erfüllung seiner Mission abzubringen.

Mit den Analog-Buttons bewegt man seinen Panzer vor und zurück, während man mit dem Analog - Stick die Richtung sowie das Panzerrohr angibt. Mit dem Steuerkreuz ist es möglich, in eine Ego-Perspektive zu wechseln, was für gekonnte Manöver sehr hilfreich sein kann. Für die weitere Tastenbelegung stehen dem Spieler diverse Voreinstellungen zu Verfügung.

Die Steuerung unseres Panzers zeigt sich zu Beginn des Spiels etwas gewöhnungsbedürftig. Oft ist es zu empfehlen, sich nur langsam fortzubewegen, um nicht die Übersicht zu verlieren. In Höhlen ist man beizeiten nahezu gezwungen, in die Ego-Perspektive zu schalten, da man durch Felsen und Hügel in der Normalansicht nur schwer genau zielen kann. Auf diesen Realismus hätte man im Sinne des Spielspasses gerne verzichten können. Gut gelungen ist dagegen die Nutzungsmöglichkeit des Schutzschildes. So kann man im Falle eines Angriffs einen Schild ausfahren, der die gegnerischen Schüsse abwehrt und zurücklenkt. Der Schild ist präzise steuerbar und auch optisch gut umgesetzt.

Damit kommen wir gleich zum Prunkstück von "Red Dog", die Grafik-Engine. Das Spiel zeigt an einigen Stellen durch tolle Landschaften, grandiose Lichteffekte und solide Framerate, wieviel Power im Dreamcast steckt. An anderen Stellen ist dagegen auch etwas geschlampt worden, denn sieht man sich z.B. den Lava-See im ersten Level etwas genauer an, so bemerkt man, dass dies eigentlich kein Dreamcast-Standard ist. Auch einige Höhlen hätten etwas mehr Details vertragen können. Insgesamt gesehen, kann "Red Dog" aber ohne Frage grafisch überzeugen.

Dies kann man vom Sound leider nicht behaupten. Während die üblichen Baller- und Explosionseffekte noch das Spielerherz höher schlagen lassen, ist die seltsame Elektro-Trance-Hintergrundmusik schon nach kurzer Zeit zum Abstellen im Optionsmenü verdammt.

"Red Dog" wird, wenn man ehrlich ist, schon nach wenigen Stunden relativ langweilig. "Pseudo-Missionen", gefolgt von wildem Geballere hin zum Endgegner und auf zur nächsten Mission. Etwas mehr Abwechslung hätte dem Spiel sicherlich gut getan. Aber ein besonderes Augenmerk sollte man auf den mit vielen Optionen ausgestatteten Zweispieler-Modus legen. Hier kann man im Split-Screen mit bis zu vier Spielern an einer Konsole jede Menge Duelle ausfechten. Neben dem obligatorischen Deathmatch-Modus kann man z.B. auch mit seinem Gegenüber "fangen" spielen: So weist ein Zufallsgenerator einem Spieler eine tickende Zeitbombe zu, das Spiel beginnt und der Spieler muss nun versuchen, durch Berührung einem Mitspieler die Zeitbombe anzuheften. Dabei kann natürlich auch weiterhin kräftig geballert werden. Ist die Zeit abgelaufen, wird hämisch über den Spieler, welcher die explodierende Zeitbombe am Karren hatte, gelacht.

fazit

Alles in allem, löst "Red Dog" zwiespältige Gefühle aus. Es verfügt über tolle Grafik und einen witzigen Zweispieler-Modus. Langweilige Missionen und grauenhafte Musik drücken das Niveau dagegen zurück ins Mittelmaß. (rk)


grafik: 8.5 | sound: 5.0 | gameplay: 6.5 | gesamt: 6.5
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